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Drei Leute wirbeln in den Raum und für die Schüler ist kaum Gelegenheit, sich in die Ecken zu drücken. Bänke werden gerückt, Schüler abgezählt, und schon hat jeder seinen Platz in einem kurzweiligen Spiel. Da wird gesungen, getanzt, gewunken, gerufen, Takt geklopft (mit den ausgezogenen Schuhen!), eine Spielstrafe eingelöst, die Teams feiern sich, alle sind dabei. Das ist amüsant und so temporeich, dass man gar nicht dazu kommt, darüber nachzudenken, was man da eigentlich gerade (mit-)macht… Erst nach und nach wird klar, dass die Situation sich ändert, entgleitet. Bis zu einer Katastrophe. Und alle sind dabei…

In einem geschickt angelegten Szenario zum Thema Gruppenbildung und Gruppenzwang verwickeln die Akteure des theaterpädagogischen Dienstes a6us Greifswald die Schüler unversehens in ein Spiel, das deren ganz alltäglichen Erfahrungen aufgreift und den Blick für Ungerechtigkeiten schärfen soll. Dabei wechseln kleine Szenen mit Mitmachspielen und reflektierenden Passagen, in denen die Schüler abwechselnd Beobachter und Akteure sind. Die drei Studenten bieten den Schülern ein sehr abwechslungsreiches Projekt,das man wirklich jeder Klasse empfehlen kann. Die 7B, sonst eher als Flohhaufen bekannt, war mit erfreulicher Konzentration dabei und hat das Projekt als willkommene Abwechslung vom Schulalltag angenommen. Wie im Fluge sind die anderthalb Stunden vergangen und bieten im Nachhinein gewiss noch einigen Stoff für Diskussionen. Wie man es sich von einem guten Projekt wünscht! Gerade nach dem Wegfall der theaterpädagogischen Angebote am Theater in Greifswald ist dies eine sehr sinnvolle und hoch willkommene Initiative.

Vielen Dank an die Studenten Uli, Tina und Gunnar und weiterhin Erfolg in der Arbeit!