Vom 10. bis zum 15. September unternahmen die 12. Klassen des Runge-Gymnasiums Wolgast ihre traditionellen Studienfahrten. Zur Auswahl standen in diesem Jahr Barcelona und Mallorca. Wem das Ganze Spanisch vorkommen sollte, der liegt also goldrichtig. Während sich die Einen für die geschichtsträchtige, an Sehenswürdigkeiten reiche, zweitgrößte Stadt Spaniens entschieden, zogen elf Schüler, Frau Heinrich und Herr Ritschel aus, um die „insula maior“ (übersetzt „große Insel“) mit dem Fahrrad zu erobern.

So starteten wir am Samstagnachmittag in Kleinbussen in Wolgast zum Flughafen Lübecks. Pünktlich startete auch die Maschine  der Fluggesellschaft  Ryanair in den Hochsommer. Um 23.00 Uhr landete das Flugzeug auf dem „Aeropuerto de Son Sant Joan“. Palma, die Hauptstadt Mallorcas, empfing uns heiß. Nach der fast zu gut klimatisierten Maschine – der Hitzeschock! 27 °C !!!

Nachdem ein Bus uns zu unserem Hotel in El Arenal, einem kleinen Ort in der Nähe von Palma, gebracht hatte, gab es ein sehr spätes Abendbrot. Unser Hotel wirkte hell und freundlich. Die ordentlichen und sauberen Zimmer, die wir zu dritt bewohnten, verfügten über ein kleines Bad und teilweise über einen Balkon. Im Idealfall gab es auch noch einen Ventilator. Nachdem wir unsere Räume bezogen hatten, verbrachten wir eine, aufgrund der Hitze, sehr unruhige erste Nacht auf Mallorca.

Am nächsten Tag starteten wir gegen 11:00 Uhr zu unserer ersten Radtour. Bei über 30 °C im Schatten und steilen Bergen für uns Flachländer alles „no problema“. Na doch, ein wenig! Jedoch belohnte die traumhafte Landschaft für fast alle Anstrengungen. Nach einer etwa 70km langen Radtour, auf der wir  fantastische Eindrücke der Insel auf uns wirken lassen konnten, waren wir doch sehr müde und  kaputt, als wir endlich das Hotel erreichten. Das abendliche reichhaltige und schmackhafte  Büfett entschädigte uns für das magere  Frühstück. Für nahezu jeden Geschmack war etwas dabei. Nach dem Abendessen konnte jeder individuell seinen Abend gestalten, einige genossen das Nachtleben auf Malle, andere schlenderten durch die Läden an der Strandpromenade und manche fielen auch sofort ins Bett.

Am nächsten Tag ging es entlang der Küste etwa 20 km mit dem Rad in die Hauptstadt Palma. Dort fuhren wir zur Burg „Castell de Bellver“. Die anstrengende Anfahrt hierin wurde mit einem herrlichen Ausblick über Palma belohnt! Später hatten wir Zeit die Stadt zu erkunden.

Nach dieser relativ entspannten Tour wurde für Dienstag wieder eine etwas härtere Tour geplant, schließlich waren wir zum Radfahren und nicht zum Ausruhen nach Mallorca gereist! Dieses Mal ging es ins Landesinnere bis zu dem schönen Ort Santa Maria, in welchem wir zwei Stunden „Siesta“ machten. Über Lluc Major ging es zurück zu unserem „Heimatort“. Nachdem an den vergangenen Tagen nur Reifenpannen den Tourenablauf gestört hatten, verzögerte dieses Mal eine größere Fahrradpanne unsere Heimfahrt leicht. An einem Rad war die Schaltung vollständig abgebrochen. Aber Probleme sind ja bekanntlich dafür da gelöst zu werden, und so nahm einer das kaputte Rad in Schlepp und der andere wandelte seinen Gepäckträger kurzerhand in einen Personenträger um.

Am vierten und letzten Tag standen noch  zwei kürzere Fahrten auf dem Programm. Am Vormittag ging es in einen Urlaubsort südlich von El Arenal. Dort führte uns eine steile Serpentinenstraße hinab zu einem wunderschönen Küstenstreifen mit natürlichen Felsbecken und blauem, kristallklarem Wasser. Nachdem wir die Mittagshitze zum Pausieren genutzt hatten,  ging es weiter nach Palma. Nochmals hatten wir Gelegenheit, die Stadt zu erkunden. Da viele doch schon etwas Heimweh hatten, waren sie froh, im  Gourmet-Restaurant MC Donald‘s an ein ähnliches in Wolgast erinnert zu werden.

Nach einem letzten Abend, an dem einige abschließend ausgiebig feiern gingen, verbrachten wir eine viel zu kurze Nacht. Um 6.30 Uhr war sie vorbei und der Flughafen hatte uns wieder.  Gegen Mittag flogen wir in Lübeck ein, übrigens bei nunmehr 12 ° C – das musste ja nun auch wieder nicht sein! Den Nachmittag verbrachten wir damit, uns Lübeck anzuschauen, bis es dann am späten Abend endlich nach Wolgast zurückging.

Eine schöne, aber auch sehr anstrengende Studienfahrt liegt hinter uns. Gefallen hat es sicher allen, nicht ausgeschlossen, dass es auch kleine „Wermutstropfen“ gab.

Wanda Gudusch (12 A)