Fahrplan Leben ( Frieda von Arnim)
Für jeden bedeutet Leben was anderes. Anders kreativ, anders aktiv, anders attraktiv. Und wieder ganz andere ziehen einfach ihr Ding durch. Zumindest glauben sie das. Vielleicht schwimmen sie doch nur mit dem Strom. Bloß nicht außer Kontrolle geraten. Und dann gibt es noch die Menschen, die einfach irgendwo im Wald stehen und den Fluss der Masse erst gar nicht finden. Das Leben ist eben kein U-Bahnhof. Und es gibt diese Momente, in denen man planlos dasteht. Planlos im Leben, planlos für immer. Man denkt an das was andere sagten, einredeten oder vormachten oder man sich immer noch sagt, einredet oder vormacht. Man hört die Angst wie 1000 Stimmen im Kopf: Hab Angst davor allein zu sein, vor allem da wo es so still ist, dass du dich selbst denken hören kannst. Hab Angst davor die falschen Klamotten zu tragen, die falschen Sachen zu sagen. Hab Angst vor Mädchen, die reden über dich, bevor du selbst weißt wer du eigentlich bist. Hab Angst vor Fremden. Hab Angst vor schlechten Noten, hab Angst vor Schwierigkeiten. Hab Angst, hab Panik, hab einen Horror davor, dass alles was du bist, in jeder Hinsicht falsch ist. Doch dann kehren die Dinge, die stärker sind als alle Stimmen zurück. Die schönen Dinge des Lebens, das Glück. Eine Achterbahn aus intellektueller  Sparflamme, 100 unausgesprochenen Gedanken und unkontrollierbaren Hyperaktivität. Außer Kontrolle geraten. Und obwohl das Leben keine Pralinenschachtel ist, kann man gerne Süßes essen.
Denn letztendlich ist doch nur wichtig, jedem Tag eine neue Chance zu geben Und jeden Moment wie er kommt zu leben.